Spiritualität
Wo Glaube ist, ist Hoffnung
Kann Glaube heilen?
Wenn hier von Glauben gesprochen wird, dann ist damit nicht nur der christliche Glaube gemeint. Es geht vielmehr um Gedanken, Überzeugungen und Einstellungen, die so stark sind, dass sie einen Einfluss auf unseren Körper haben. Das bedeutet, der Begriff Glauben wird verwendet, um damit auszudrücken, dass man von etwas fest überzeugt ist.
Gedanken sind Kräfte
Coué, ein Apotheker aus dem 19. Jahrhundert, entwickelte aufgrund der Erfahrungen, die er mit seinen Patienten sammelte, die Lehre der Autosuggestion.
Er untersuchte die Wirkung des Denkens und Glaubens auf unseren Körper und fand heraus, dass wir mit unserem Denken unseren Körper positiv, aber auch negativ beeinflussen können.
„Der Glaube an die Heilung sei eine selbsterfüllende Prophezeiung, Die einzige Erklärung hierfür sei, dass der Glaube eines Patienten einen enormen Einfluss auf seinen Körper habe“, sagen Psychotherapeuten Der einzige Wirkstoff, der nämlich in einem Placebo enthalten ist, ist der Glaube an die Wirkung und Heilung. Diese Kraft unserer Gedanken oder unseres Glaubens können wir uns zunutze machen und unsere Gesundheit stärken.
Selbstheilungskräfte
Da unser Körper in der Lage ist, sich selbst zu heilen, sagt man auch, dass wir einen „inneren Arzt“ haben, der sich der Selbstheilungskräfte, über die unser Körper in großer Zahl verfügt, bedient. Ein Arzt kann eine Krankheit nicht heilen. Dies kann nur unser Körper.
Glücklichsein und der Sinn des Lebens
Das Empfinden von Glück ist eng verbunden mit der Frage nach dem Sinn des Lebens. Wenn wir es nicht verstehen, dem Leben und unserer Tätigkeit einen Sinn zu geben, dann entziehen wir dem Glück seine Grundlagen. Glücklichsein ist, wie der Historiker Gerhard Ritter sagt, „nichts weiter als eine besondere Art zu leben.“ Diese besondere Art zu leben haben sich erfolgreiche und zufriedene Menschen bewusst oder unbewusst zu eigen gemacht.
Es zählt nicht so sehr, was man mitbekommen hat, vielmehr zählt, was man damit anfängt. Es sind nicht die Umstände oder unsere Vergangenheit, die über Glück oder Unglück entscheiden. Es ist unsere Einstellung, durch die wir darüber entscheiden, ob wir zu den „reichen“ oder „armen“ Menschen gehören. Eine Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens kann auch nicht von anderen kommen. Die Antwort darauf finden wir nur in uns selbst – wie auch das Glücklichsein, das heilende Wirkung hat.
Kann Glaube heilen?
Der Glaube an eine höhere Macht tröstet nicht nur in Krisenzeiten, sondern erhöht im Krankheitsfall auch die Überlebenschance. Glaube kann heilen, wenn man auch nicht weiß wie, und warum es nicht immer geschieht. Forschungsergebnisse rund um die Welt zeigen, dass Menschen, die sich mit Gott in irgendeiner Art verbunden fühlen, eher gesund werden als andere.
Und Kranke, die körperlich nicht genesen, haben trotzdem eine höhere Lebensqualität, weil sie sich in der Seele „heil“ fühlen. Stärke kann man auch in der Erkenntnis finden, dass jedes Leid seine Bedeutung hat. Welches Geheimnis liegt also in diesem „Glauben“, dass er solche Auswirkungen haben kann?
Die Psychotherapeutin und kath. Krankenhausseelsorgerin Helene Hornich: „Spirituelle Menschen glauben an eine göttliche Kraft, die alle menschlichen Vorstellungen übersteigt und durch deren Eingreifen sich ungeahnte Möglichkeiten eröffnen. Damit geht auch das befreiende Gefühl einher, dass im Krisenfall nicht nur der Patient selbst oder der Arzt oberste Instanz sind, sondern dass es da eine höhere Macht gibt, die helfen kann.“
Ein tiefer Glaube muss nicht mit der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religionsgemeinschaft einhergehen. Im Gegensatz zu Sigmund Freud, der Glaube als „schwächliche Krücke für emotionale Krüppel“ bezeichnete, erkannte Viktor Frankl, der Erfinder der Logotherapie, die Suche nach Sinn im Leben und im Leid als äußerst heilsam.